Emotionen haben einen starken Einfluss auf Kaufentscheidungen, indem sie Präferenzen, Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung beeinflussen. Marketingfachleute nutzen diese Erkenntnisse, um emotionale Reize in Werbung und Produktgestaltung einzusetzen und so Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Aber auch bei der Markenbildung spielen Emotionen eine wichtige Rolle. Doch welche eigentlich?
Emotionale Botschaften im Marketing sprechen die Zielgruppe auf einer tieferen Ebene an als Produktnutzen und rationale Argumente und sollen dazu beitragen, dass Ihr Produkt oder Ihre Marke bevorzugt gekauft wird. Der Grund dafür ist einfach: Emotionen haben einen starken Einfluss auf Kaufentscheidungen, indem sie Präferenzen, die Informationsverarbeitung im Gehirn und die Entscheidungsfindung selbst beeinflussen.
Kaufentscheidungen basieren immer auf einem Zusammenspiel von Emotion und Kognition. Wobei die Emotion weit überwiegt. Selbst im so rationalen B2B-Geschäft. Bauch schlägt Kopf.
Wenn Menschen Entscheidungen treffen, gibt es zwei Systeme, die in uns biologisch programmiert sind. Ein schnelles, sehr emotionales System und ein langsames, ebenfalls sehr emotionales, aber eine Spur rationaleres System. Der wesentliche Unterschied ist, dass das langsame System so etwas wie das Abwägen von Vor- und Nachteilen und Nutzen kennt. Die konkrete Abwägung dieser Vor- und Nachteile ist aber überraschenderweise auch kein sehr rationaler Prozess. Denn wenn alle offensichtlichen Themen vom Tisch sind, wie z.B. bei einer B2B-Kaufentscheidung, bei der alle zu teuren, zu kleinen oder nicht passenden Kandidaten bereits ausgeschieden sind, wird stark „emotionalisiert“. Auch die Entscheidung selbst emotionalisiert. Die Angst, falsch zu entscheiden, führt zur Risikovermeidung, z.B. bei hohen Investitionen. Auch die Trennung von bestehenden Lieferanten führt zu „Trennungsangst“, wie die Forschung herausgefunden hat. Also alles in allem eine sehr emotionale Angelegenheit.
„Nobody will be fired for buying IBM”, hieß es mal. Wer auf Dickschiffe setzt ist sicher und sitzt weiter fest im eigenen Stuhl, dass gibt mir Sicherheit. Wer angreift geht wohl eher zum bunten mutigen Start-up oder einem kleinen agilen Anbieter. Da fühlt sich die Zusammenarbeit einfach anders an, mehr Esprit, mehr Schwung und mehr Spaß. Wer mit Kochan & Partner zusammenarbeitet muss übrigens radikale Ehrlichkeit aushalten, dass mag auch nicht jeder. "Bei den Produkten von Dübel Müller weiß ich einfach woran ich bin und wenn es mal ein Problem gibt, rufe ich einfach Herr Müller an, der hilft immer schnell und unkompliziert.". Marken werden immer auch mit Emotionen verknüpft. Die meisten bilden sich zufällig und erst dann, wenn ich bereits in einer Art der Zusammenarbeit bin.
Aber warum eigentlich? Emotionen lassen sich durch Marketing, Design und Sprache leicht wecken. Das ist ein Wesensmerkmal der Werbung, seit es sie gibt. Dass Kommunikation auch subkutan funktioniert, kann ich mir in der Markenstrategie und im Brand Building zunutze machen. Wenn ich weiß, welche Emotionen meine Marke auslösen soll, dann kann ich das schon vor einer Zusammenarbeit nach außen transportieren. Eine Chance auf mehr Aufmerksamkeit und am Ende auch eine bessere Chance auf einen Kaufabschluss.
Sicherheit und Vertrauen. Konservativ, stabil. Historie und Referenzen. Oder Progressiv, mutig. Beweglich und veränderlich.. Zwei Enden eines Wirkungsspektrum. Beides löst Emotionen aus. Vertrauen, Beständigkeit und Sicherheit auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite Überraschung, Veränderung und Chance. Beides gleichzeitig funktioniert nicht. Worauf setzen Sie aktuell? Und zukünftig?
Emotionalisierung von Marken ist kein Zufallsprodukt. Oder darf keines sein. Es gibt Werkzeuge, die man einsetzen kann, um die Richtige Emotionalität zu finden und dann zu dokumentieren und weiter zu geben. Zum Beispiel unsere Emotional Map. Und es gibt kommunikatives Handwerk diese Vorgabe in Sprache, Bild und Design zu übersetzen, dass im Unternemen und bei externen Agentur-Partnern vorhanden sein sollte. Das gilt sowohl auf der Markenebene, als auch im operativen Marketing. Das Corporate Design einer progressiv, beweglichen Angreifermarke wird niemals so aussehen, wie das der Deutschen Bank. Das beginnt beim Logo und endet noch lange nicht bei der Farbwahl. Emotionen sind im übrigen auch kein Sender-Thema. Denn die Emotionen soll ja der Andere haben. Und sie sollen die Kaufentscheidung beeinflussen. Daher muss die Zielgruppe mitgedacht werden.
Die wenigsten Unternehmen im B2B haben bisher auch nur einen Gedanken an Emotionalität in der Marke verschwendet. Zwar werden immer wieder "emotionale Bilder" gefordert, doch eine Soll-Emotionalität in der Ansprache der Zielgruppe gibt es nur selten. Aber selbst wenn ich mir über die gewünschte Emotionalität klar bin, wie kann ich sie in der alltäglichen Markenführung einsetzen?
Da gibt es gottseindank die 10 Gebote.
Die 10 Gebote für emotionalere Markenführung
Die 10 Gebote sind im Alltag eine gute Leitschnur in der westlichen Zivilisation. Und das, obwohl wir uns daran ja gar nicht halten. "Du sollst nicht lügen" zum Beispiel wird ja durchaus eher kreativ ausgelegt. Daher ist es nicht schlimm, wenn Sie die 10 Gebote der emotionaleren Markenführung nicht vollumfänglich umsetzen. Aber sie helfen dabei, das Thema Emotionen im Marketing-Alltag zielgerichtet einzusetzen.